Das freie Musiktheaterkollektiv KILOFON besteht aus einer Kerngruppe und freien Mitgliedern, die aus den Bereichen Theater, Theaterpädagogik, Musik und Performance und den visuellen Künsten kommen. Die Schwerpunkte der Gruppe liegen im Bereich des musikalischen Theaters und des Objekttheaters für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Wir begreifen Musiktheater als ein Forschungs- und Experimentierfeld und sind an neuen Formaten und Ästhetiken interessiert. Dabei betrachten wir Theater nicht als abgeschlossene Kunst, sondern nehmen es immer auch als gesellschaftsveränderndes Medium wahr, das sich direkt auf den und im Alltag auswirken kann. Daher strebt die Gruppe seit 2018 eine klare Erweiterung des Tätigkeitsfelds an. Neben personellen Veränderungen Resultierend aus langjähriger Erfahrung in kultureller Bildung und Soziokultur wird Kilofon in Zukunft auch in diesen Bereichen mehr entwickeln und performative Interventionen an öffentlichen Orten erweitern.
Die Festen Mitgliedern haben sich nun auf Güde Hansen und Fiona Kelly reduziert und um einigen anderen freien Künstlern vermehrt: Katja von der Ropp (Dramaturgie, Text), Olaf Giesbrecht (Musik), Maria Kraze Serafeim (Bühnenbild/Kostüm), Marc Müller (Animation).
Fiona Kelly (Be/Ir) ist MA Theater und Literatur in Englischer und Deutscher Sprache mit Masterthesis über Rhythmus an der U-Antwerpen (2005). Seit 2006 untersucht sie populäre Kulturen Brasiliens. Seit 2009 lebt und performt sie in Berlin (X-Change 2015, Petunien, Freistil, 48 St. Neukölln, Sprachwoche). Sommer 2019 war sie als Performerin beim Performance-Parcours “bau! haus! wem?” von BRAND e.V. in der Gropiusstadt zu sehen. Sie entwickelt eigene Kinder- und Jugendprojekte (Kultur macht stark, Internationales Literatur- Festival Berlin, Junge Kunst Festival, mit Young Arts-NK, Amaro Foro e.V., itz-berlin, Teatro Paideía, Centro Favela de Paz und Schulen in Berlin, Brasilien und Belgien). 2013 gründete sie mit das Musiktheaterkollektiv Kilofon. In Kooperation mit u.a. Artistania e.V. baut sie ihre Straßen-Interventionen aus (Verstecktes Schultier 2017, Space-DrumMobil 2018, Imap Ukuá 2019, Elektro-Drum-Mobil Beatz’NBitesss 2019). Andere Werke sind 2008/9 Kaiara (Flagey, Vlaamse Opera Gent, BE), 2010/11 mit Igor Souza (BR) Miniusina neukölln, das Objektbuch TRES (Herausgeber Caderno Listrado, Br) mit Performance Solétudes. http://fiona-kelly.com
Güde Hansen studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim mit den Schwerpunkten Theater/ Theaterpädagogik und diversity studies. Während des Studiums war sie in zahlreichen Theaterproduktionen in den Bereichen Schauspiel, Bühnenbild, Konzeption und Stückentwicklung tätig, u.a. leitete sie die Kindertheatergruppe des TfN Hildesheim und ist Gründungsmitglied des feministischen Performancekollektivs donnas gym, mit dem sie mehrere Projekte umsetzte.
Nach dem Abschluss ihres Studiums arbeitete sie bis Ende 2013 als Fachbereichsleiterin für Theater in der Kinder- und Jugendkulturwerkstatt JOJO in Leipzig. Seitdem ist sie als freischaffende Theaterpädagogin und Theatermacherin tätig und lebt in Leipzig. Für Kilofon war sie an see:sucht und Ich hab das Dunkel noch im Ohr beteiligt.
Katja von der Ropp hat Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Politikwissenschaft in Berlin und Helsinki studiert. Sie ist Mitbegründerin von BRAND – Verein für theatrale Feldforschung e. V. und arbeitet seit 2009 als freie Dramaturgin, Regisseurin und Übersetzerin. Aktuell inszeniert sie den Performance- Parcours „bau! haus! wem?“ als Teil des Projekts „WERK STOFF GROPIUSSTADT“ von BRAND. Dramaturgie u. a. am Ballhaus Naunynstraße („Was will N. in der Naunynstraße?“ 2009; „Kampf. Landschaft danach“ 2009/2010), „Modal Verbs“ (2015, Choreografie/Performance: Jasna L. Vinovrski) sowie für die Kilofon-Projekte „Stimmenmeer“ (2018) und „Lieder der Meeresfrauen“ (2019).
Seit 2013 arbeitet sie regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen an Schulen und in außerschulischen Projekten (z. B. „Geschichten Gestalten – Geschichten erfinden/schreiben“ mit F. Kelly 2018). Workshops und Recherchen mit Senior*innen bei verschiedenen BRAND-Projekten, z. B. „Demokratie – meinen Enkeln erklärt“ (2013-2015) und „Mensch – Raum – Gropiusstadt“ (Bauhaus-Werkstätten 2018/19). http://www.brandschrift.de
Der 1973 in Heidelberg geborene Musiker, Sounddesigner und Klangkünstler Olaf Giesbrecht lebt und arbeitet seit 1997 in Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Livemusiker in den Bereichen Club- und Experimentalmusik (u. a. als festes Mitglied der Improvisationsprojekte Transistors of Mercy, Breitband, 19zoll-Stammtisch-Orchester und K.L.A.U.S.) produziert er seit 2003 Musik, Geräusche und Klanginstallationen für Theater und Performances. Er hat u. a. mit folgenden Regisseur*innen, Choreograf*innen, Gruppen gearbeitet: Philippe Rives, Oper Dynamo West, Nicole Oder, Kirsten Burger, BRAND e.V., Grupo Oito.
Maria Kraze Serafeim (GR), hat Szenenbild an der Hochschule für Fernsehen und Kinematographie Lykurgos Stavrakos Athen (Abschluss: Diplom) und Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin (Abschluss: Diplom) studiert. Sie hat als Bühnen- und Kostümbildassistentin im Landestheater Neustrelitz (2000 Figaro lässt sich scheiden, Regie: Ralf Bridle), im Stadttheater Landshut (2004, Kampf des Negers und der Hunde, Regie: Karsten Wiegand ), in der Neuköllner Oper (2004, Macbeth von G. Verdi, Regie: Ulf Otto) und im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin (2006, Der Auftrag von H. Müller, Regie: Peter Dehler) gearbeitet. Sie war als Kostümbildnerin im Volkstheater Rostock (2010, Was heißt hier Liebe, Regie: Jörg Steinberg, 2011, Effi Briest, Regie: Matthias Brenner) und als Bühnen- und Kostümbildnerin im tik Nord, To Spiti, Morgenrot, Theater Zerbrochene Fenster und Fliegendes Theater (2016, Lottot, Regie Mara Vlachaki) in Berlin tätig.
Marc Müller, lebt seit Abschluss des Studiums zum Dipl. Digital Artist (2005) in Berlin und arbeitet freiberuflich als Animator, Illustrator, Videokünstler, Designer und Storyboard-artist. In dieser Zeit kam er mit den verschiedensten Projekten, Menschen und Anforderungen in Kontakt, künstlerischer und technischer Natur. Zwischen den Welten Kunst, Werbe-und Unterhaltungsindustrie arbeitete er sowohl mit freischaffenden Künstlern wie Joulia Strauss „Your Serene Highness Professor Kittler, What Shall I Paint?“ (2005),„We neutralize the f~~ing Influence Machine“ (2006), „First Delphic Hymn to Apollo“ (2009) „Krytika“ (2014) zusammen sowie für high-end Werbe – und Filmunternehmen (Velvet Media (2005/2006/2011, Markenfilm, Trixter, kuehlhaus u.v.m). Mit know-how von technischen Anforderungen im Herzen stets eher der traditionelle Zeichner arbeitete er an vielen Filmen und Serien im Bereich Kindertrickfilm als Storyboardartist und Dramaturg (Die Moffels, Ferdinand und Paula, HOPE, Ferdinand im Grummeltal u.v.m.) mit dem RBB und Digitrick sowie den SOS-Kinderdörfern und in diesem Rahmen als Dozent an der Games Academy Berlin. http://www.marcmueller-illustration.de/
Bis 2017 war Kilofon außerdem:
Sebastian Schlemminger lebt zur Zeit in Berlin und arbeitet als freier Theatermusiker, Klangkünstler und Schauspieler fürs Kindertheater. Das Studium der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis in Hildesheim beendete er 2013 mit einer Arbeit über den kreativen Einsatz des Computers auf der Theaterbühne.
Ein Schwerpunkt seiner aktuellen Arbeit stellen Workshops für Kinder im Bereich Instrumentenbau und Live-Hörspiel dar. Desweiteren entwickelt er Klanginstallationen, die beispielsweise im Rahmen der niedersächsischen Musiktage oder des musik21 Festival zu sehen waren. Hauptaugenmerk bleibt jedoch das Kindertheater, wo er performend, komponierend oder programmierend tätig ist. In den letzten Jahren wirkte er bei Produktionen von Theater Karo Acht, Theater Kormoran, pulk fiktion und Turbo Pascal mit. Für Kilofon war er an see:sucht und Ich hab das Dunkel noch im Ohr beteiligt.
Felix Koch spielt Gitarre, Trompete, Klavier und verschiedene Perkussionsinstrumente. Musik interessiert ihn in fast jeder Form, von Pop bis hin zur klangexperimentellen Performance. Er wirkte bereits in zahlreichen Projekten mit, u.a. beim Berliner Free Folk Trio My Sister Grenadine, als Musikpädagoge im Jugendprogramm des Amaro Foro e.V. in Berlin Neukölln, bei Bateria Alcalina in Campinas (Brasilien), bei dem Impro-/ Performancekollektiv Mini-Minies in Zürich (Schweiz), bei der deutsch-britischen Band Mute Swimmer und dem Ensemble Sarotti Instant am Exploratorium Berlin. Für Kilofon war er an see:sucht und Ich hab das Dunkel noch im Ohr beteiligt.
und
Hieu Hoang lebt in Berlin und schreibt dramatische Texte und Prosa, letzte Veröffentlichung im Kultur- und Gesellschaftsmagazin Freitext. Er studierte Theater, Literatur und Philosophie in Hildesheim, Paris und Berlin. Textarbeit bei der Theatergruppe Markus&Markus, damit eingeladen zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2012. 2013 entstand die Produktion HIEU:LIEBE DEINE ELTERN am Ballhaus Ost Berlin, bei der er Regie, Text und Performance übernahm. Im Juni 2014 realisierte eine szenische Lesung von Ferdinand Schmalz‘ Text „Dosenfleisch“ auf dem Literaturfestival Prosanova. 2015 eingeladen zu DRECK: EIN APPARAT an den Uferstudios Berlin. Er ist ebenfalls Mitglied des Theaternetzwerks cobratheater.cobra. Für Kilofon war er an Ich hab das Dunkel noch im Ohr beteiligt.